Dem Hund anspringen abgewöhnen: Tipps & Tricks

Hunde springen uns Menschen zur Begrüßung an als Zeichen, dass Sie sich freuen uns wiederzusehen. Doch das Anspringen findet nicht jeder toll. Gerade bei einem großen und schweren Hund kann das Anspringen von einer fremden Person als Bedrohung wahrgenommen werden. Diese eigentlich freundlich gemeinte Geste des Hundes kann mit ein paar Tricks schnell abgewöhnt werden.

Warum springen Hunde uns überhaupt an?

Wie so gut wie bei jeder Verhaltensweise des Hundes, steckt auch hinter dem Anspringen ein Grund, der bis ins Welpenalter zurückreicht. Bereits im Welpenalter nutzt der Hund das Anspringen, um auf sich aufmerksam zu machen. Dabei leckt der Hund die Lefzen der Mutter, um Ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit zu erhalten. Auch im erwachsenen Alter behält der Hund diese Verhaltensweise bei. Dabei unterscheidet er nicht zwischen Mensch oder Hund. Das Anspringen ist also eine Art Begrüßung, bei der der Hund versucht, an das Gesicht des Menschen zu gelangen, um es abzulecken.

Das Anspringen kann aber auch ein Zeichen sein, die Rangordnung auszumachen. Durch den Sprung möchte sich der Hund dem anderen gegenüber größer machen. Das ist zwar meistens spielerisch gemeint, kann bei verschiedenen Hunderassen, aber mit Vorsicht zu genießen sein.

Verschiedene Ursachen für das Anspringen Ihres Hundes

Um wirklich das Problem des Anspringens zu beseitigen, müssen Sie zunächst das Motiv hinter dem Verhalten ausmachen und verstehen. Auch wenn es die natürlichen Instinkte des Hundes sein können, die solch ein Verhalten verursachen, kann es auch weitere vielfältige Grüne haben. Diese gilt es richtig zu verstehen und zu deuten, damit Sie ein harmonisches Zusammenleben mit dem Hund genießen können. Das können mögliche Ursachen und Motive für das Anspringen sein:

Stress und Unruhe: Stress sowie innere Unruhe sind maßgeblich für das Verhalten des Hundes. Der Stress kann auch dazu führen, dass der Hund sich nicht richtig kontrollieren kann.

Freude: Der Hund kann seine Freunde Sie wiederzusehen nicht mehr zurückhalten oder unterdrücken und springt Sie deswegen an.

Frust: Das Springen des Hundes kann auch durch Frust beim Hund entstehen.

Eifersucht: Ist der Hund eifersüchtig, versucht er durch das Anspringen, Ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. Gerade wenn Sie dem Hund keine Aufmerksamkeit schenken oder mehrere Haustiere haben, kommt es zu solch einem Verhaltensmuster.

Hund anspringen abgewöhnen - so gehen Sie vor

Das Anspringen ist ein natürliches Verhaltensmuster des Hundes, das so früh wie möglich unterbunden werden muss. Bereits im jungen Welpenalter, sollten Sie versuchen dem Welpen das Verhalten abzutrainieren. Auch wenn das Anspringen Ihnen noch süß erscheint, wenn der Hund klein ist, wird es über die Jahre immer schwieriger dem Hund dieses Verhalten abzuerziehen. Springt der Hund Sie zur Begrüßung an, sollten Sie ihn auch, wenn Sie ihn vermisst haben, konsequent ignorieren. Denn wenn Sie auf dieses Verhalten reagieren und ihn beispielsweise streicheln, nimmt der Hund dies als Belohnung wahr. Warten Sie stattdessen so lange mit der Begrüßung, bis der Hund aufgehört hat, Sie anzuspringen.

Springt der Hund Sie an, sollten Sie sich am besten ohne Kommentar von dem Hund wegdrehen und ihm keine Aufmerksamkeit schenken. Ganz wichtig ist auch, dass Sie dem Hund am besten auch keinen Blickkontakt bieten. Stattdessen sollten sie Signalworte wie "Nein" oder "Aus" anwenden, damit der Hund versteht, dass er dieses Verhalten unterlassen soll. Schnell vergeht dem Hund die Freude an dem Anspringen und er lässt dieses Verhalten.

Erwachsenen Hunden das Anspringen abgewöhnen

Einem erwachsenen Hund das Anspringen abzugewöhnen ist etwas schwieriger als bei einem jungen Welpen. Der Prozess dauert etwas länger, aber ist nicht unmöglich!

Bei einem erwachsenen Hund müssen sie lang geübte Verhaltensmuster abtrainieren, das kann vor allem viel Zeit und Geduld erfordern. Zu Beginn sollten Sie es mit den gängigen Kommandos wie "Aus" und "Nein" probieren in Kombination mit dem sanften Wegschieben mit der Hand. Wenn die bekannten Signalwörter nicht funktionieren, sollten Sie probieren, die Vorderpfoten des Hundes ganz langsam zum Boden zu bringen. Belohnen Sie ihn anschließend mit einem Leckerchen, damit der Hund dieses Verhalten mit etwas positiven verknüpft. Wenn diese nicht wirken sollten, können Sie versuchen, den Hund auf den Hinterpfoten ein paar Schritte nach hinten gehen zu lassen. Das empfindet der Hund als unangenehm und nach ein paar Mal wird er es komplett lassen.

Springt der Hund auch Besucher an, dann sollten Sie vor dem Anspringen versuchen, das Verhalten zu unterbinden. Sehen Sie, dass der Hund schon aus der Ferne angerannt kommt, rufen Sie laut "Sitz", damit der Hund sich hinsetzt. Der Hund lernt somit langsam, dass er das Anspringen lassen sollte

Tipps für das Training

Damit das Training auch glattläuft und Sie den Hund ohne Probleme das Anspringen abgewöhnen können, haben wir hier einige Tipps für Sie. Am besten ist es natürlich, wenn Sie mit dem Training so früh wie möglich anfangen. Kleine Hunde lernen besonders schnell und haben sich noch kein "Fehlverhalten" antrainiert. Gerade aus diesem Grund ist es für Welpen einfacher, neue Sachen zu lernen als ältere Hunde. Auch wenn der Hund das gelernte schon verinnerlicht hat, sollten Sie hierbei konsequent bleiben und auch Ihr Verhalten nicht plötzlich ändern. Wenn das Training mal nicht so läuft wie geplant, sollten Sie nicht aufgeben und nervös werden. Der Hund merkt sofort, wenn Sie nervös werden. Das kann sich auf das Training auswirken. Bleiben Sie geduldig mit Ihrem Hund und planen Sie genügend Zeit für Ihr Training ein.

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